Kaufratgeber: Was Sie über Plattenspieler wissen müssen
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Nachdem die Verkäufe von Schallplatten um die Jahrtausendwende wegen des Erfolgs von digitalen Musikangeboten stark eingebrochen waren, erlebt die Schallplatte heute ein unerwartetes Revival. Vinyl-Puristen schätzen an Schallplatten ihren warmen Klang. Plattenspieler laden außerdem zu einem bewussteren Musikerlebnis ein, das auch Optik und Haptik umfasst. Der vereinfachte Anschluss an Verstärker und Lautsprecher sowie die erweiterten Funktionen rund um Bluetooth und USB machen den Neu- und Wiedereinstieg in die Welt der Vinyl ebenfalls attraktiv.
Die Geschichte des Plattenspielers
Der bekannte US-amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison meldete 1877 den Phonographen zum Patent an. Dieses Gerät konnte mithilfe von Tonwalzen Schall sowohl aufnehmen als auch abspielen. Zehn Jahre später patentierte der von Hannover in die USA ausgewanderte Emil Berliner ein ähnliches Gerät, den Schallplattenspieler, und die dazugehörige Schallplatte. Nachdem die ersten Schallplatten aus Hartgummi bestanden, kam in den 1890er Jahren die Schelllackplatte auf den Markt. Aufgrund ihres geringeren Gewichts und der doppelseitigen Bespielbarkeit war diese rund 60 Jahre lang der dominierende physische Tonträger.
Ab den 1950er Jahren wurde die relativ teure und leicht zerbrechliche Schelllackplatte zunehmend von Schallplatten aus Polyvinylchlorid (PVC) verdrängt. Diese sogenannten Vinyl-Schallplatten überzeugten durch ihren günstigeren Preis, ihre höhere Tonqualität und ihre längere Abspielzeit.
Konkurrenz erhielt die Schallplatte aus Vinyl im Jahr 1963, als die Musikkassette (auch Kompaktkassette, kurz: CC, genannt) eingeführt wurde. Diese trat im nachfolgenden Jahrzehnt insbesondere unter Jugendlichen ihren Siegeszug an.
Ab 1982 war mit der Compact Disc (CD) mit HiFi-Klang ein zweiter direkter Konkurrent zur Vinyl erhältlich.
Aufgrund des hohen Verkaufspreises von CD-Playern bei Markteinführung wurden in der BRD 1984 noch über 71 Mio. Schallplatten im LP-Format, aber lediglich 3 Mio. CDs verkauft. Mit sinkenden Preisen setzte sich die CD jedoch zunehmend durch: Der Absatz von Vinyls sank bis 1991 auf rund 23 Mio. Stück, während sich die Verkaufszahlen von CDs parallel um mehr als das 30-fache erhöhten. Im Jahr 2001 wurden schließlich kaum noch Plattenspieler und Schallplatten verkauft: Rund 600.000 verkauften Schallplatten standen mehr als 133 Mio. verkaufte CDs gegenüber. Am Leben gehalten wurde die Vinyl von DJs, Musikliebhabern und kleinen Musiklabels, die nach wie vor Schallplatten nachfragten bzw. diese produzierten.
Als direkter Nachfolger der Musikkassette erschien in den späten 1980er Jahren das Digital Audio Tape (DAT). Auf dem Audio-Magnetband dieser Kassette wurden Informationen digital abgespeichert. Dank einer Auflösung von bis zu 24 Bit und einer Abtastrate von bis zu 96 kHz konnte das DAT einen Hifi-Sound mit deutlich mehr Details als Audio-CDs (44,1 kHz Abtastrate, 16 Bit) wiedergeben. Da zum Abspielen ein gesonderter DAT-Rekorder notwendig war, konnte sich das Digital Audio Tape nicht am Markt durchsetzen. Anwendung findet das DAT heute fast ausschließlich im Profi-Bereich, vor allem in Musikstudios.
1992 wurde vom japanischen Unternehmen Sony die MiniDisc als weiterer Nachfolger der Kompaktkassette auf den Markt gebracht. Audio konnte mit wenig Zubehör aufgenommen und geschnitten werden, was sie für Privatanwender attraktiv machen sollte. Zudem war es möglich, eine MiniDisc via USB mit Inhalten von einem Computer zu bespielen. Aufgrund der starken Komprimierung von Audiodateien war die MiniDisc nur bedingt für professionelle Anwendungen geeignet. Während sie in Japan zeitweise einen ähnlichen Stellenwert wie die CD innehatte, konnte sich die MiniDisc in anderen Ländern nicht durchsetzen.
Ratgeber Plattenspieler
Namhafte Hersteller von Plattenspielern
Zu den wichtigsten Herstellern von Plattenspielern für den Heimbereich zählen Dual, Music Hall, Rega, Pro-Ject und Thorens
Dual
Dual ist ein traditionsreiches Unternehmen mit einer wechselhaften Eigentümergeschichte. Die Firma wurde 1907 in Deutschland gegründet und ist bekannt für gut verarbeitete Plattenspieler mit einem schlichten Design.
Music Hall
Die 1985 gegründete Marke Music Hall konzentriert sich auf eine hohe Klangqualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Produktion findet dabei größtenteils in einer tschechischen Fabrik statt, die seit rund 50 Jahren Schallplattenspieler fertigt.
Rega
Das englische Unternehmen Rega steht seit den 1970er Jahren für erstklassigen Hifi-Sound, hochwertige Tonarme und produziert auch Lautsprecher und anderes Hifi-Equipment.
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Pro-Ject
Hinter dem minimalistischen Design der österreichischen Marke Pro-Ject stehen hochwertige, stabile Komponenten. Diese werden von Pro-Ject größtenteils selbst entwickelt und in Tschechien produziert und zusammengebaut.
Thorens
Thorens aus der Schweiz wurde bereits 1883 gegründet und stellte ab Anfang des 20. Jahrhunderts Phonographen und Grammophone her. Heute erfolgen die Entwicklung und Produktion der hochwertigen Schallplattenspieler in Deutschland.
Bei DJs beliebte Hersteller sind unter anderem Technics, Denon, Pioneer und Reloop.
Technics
Technics ist eine japanische Marke, die zum Konzern Panasonic gehört. Bereits seit 1972 produziert das Unternehmen direktangetriebene Plattenspieler. Dazu gehört der legendäre Technics SL-1210, der aufgrund seiner Stabilität, des sehr guten Motors, Pitchfaders und Tonarms Standard in Diskotheken weltweit ist.
Denon
Als weiteres japanisches Unternehmen wurde Denon 1910 gegründet. Die Firma produziert seit rund 50 Jahren Plattenspielerfür den Heim- und DJ-Gebrauch und bietet eine gute Qualität in verschiedenen Preisklassen.
Pioneer
Das 1938 in Tokio gegründete Elektronikunternehmen Pioneer produziert unter dem Namen Pioneer DJ seit den 1990er Jahren exzellentes DJ-Equipment. Während die Mixer und digitalen DJ-Player heute zum Clubstandard gehören, erreicht Pioneer DJ mit seinen Plattenspielern nicht die gleiche Langlebigkeit wie Technics. Allerdings sind die direktangetriebenen Geräte ein wenig günstiger als die des Konkurrenten.
Reloop
Reloop wurde 1996 in Münster gegründet und bietet neben Produkten für die Produktion auch DJ-Equipment an. Ihre gut verarbeiteten Plattenspieler sind meist im mittleren Preissegment angesiedelt und bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Häufige Fragen zu Plattenspielern
Wie viel kostet ein guter Plattenspieler?
Qualitativ hochwertige Plattenspieler mit guter Soundqualität gibt es bereits ab rund 200 Euro, wobei die Qualität von Hersteller zu Hersteller in diesem Preissegment stark schwankt.
Worauf muss man beim Kauf eines Plattenspielers achten?
Ein Plattenspieler sollte schwer sein und stabil stehen, damit Vibrationen die Musikwiedergabe nicht stören. Wichtig sind außerdem ein hochwertiger Tonarm und Plattenteller aus Metall, damit Audio mit möglichst wenigen Störgeräuschen abgenommen wird.
Wenn Sie ihn direkt am Verstärker bzw. Aktiv-Lautsprecher anschließen möchten, benötigt er einen Phono-Vorverstärker. Zur drahtlosen Verbindung mit einem Lautsprecher gibt es Plattenspieler mit Bluetooth-Schnittstelle. Möchten Sie Ihre Plattensammlung digitalisieren, ist ein USB-Anschluss empfehlenswert.
Welche Arten von Plattenspielern gibt es?
Grundsätzlich unterschieden wird zwischen Geräten mit Riemen- und Direktantrieb. Erstere eignen sich sehr gut für die Nutzung zu Hause, letztere sind für DJs unerlässlich. Darüber hinaus gibt es Plattenspieler mit manuellem, halb- und vollautomatischem Tonarm. Die Automatik sorgt für mehr Komfort beim Abspielen.
Wie kann ich mit einem Plattenspieler Musik digitalisieren?
Um Ihre Schallplatten zu digitalisieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Am einfachsten ist die Digitalisierung mithilfe eines Plattenspielers mit USB-Anschluss. Das Gerät wird direkt am Computer angeschlossen und eine Software führt Sie durch den Digitalisierungsprozess. Bei Plattenspielern ohne USB-Anschluss benötigen Sie einen Phono-Vorverstärker. Der Plattenspielerwird mit diesem Gerät verbunden, das wiederum an einer externen Soundkarte, einem A/D-Wandler oder dem Line-Eingang des Computers angeschlossen wird, um die Audio-Inhalte vom Schallplattenspieler auf den PC zu überspielen.
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Das Revival der Schallplatte
Während die Verkaufszahlen von CDs nach der Jahrtausendwende wegen der großen Verbreitung von MP3-Playern, Handys mit Musikfunktion und Streamingdiensten deutlich sanken, ist bei Schallplatten seitdem ein gegenteiliger Trend zu beobachten: Das Verkaufsvolumen steigt wieder, Alben werden als Sammleredition auf Platte veröffentlicht, und Presswerke kommen der gestiegenen Auftragslage kaum noch nach.
Experten führen das Plattenspieler-Revival unter anderem auf den Wunsch nach einem bewussteren Musikerlebnis zurück: Durch den Erfolg von Streamingdiensten und die nahezu unbegrenzte Auswahl an Musikstücken ist Musik beliebig und austauschbar geworden. Durch digitale Abspieltechnik umgibt uns Musik rund um die Uhr, wodurch das einzelne Lied immer mehr an Bedeutung verliert. Der Plattenspieler kehrt diesen Trend um: Um Musik zu hören, müssen Sie die Platte aus ihrer Hülle nehmen und auf den Plattenteller legen, bevor Sie die Nadel auf der Platte platzieren und den Plattenspieler starten. Es findet eine Entschleunigung und bewusstere Wahrnehmung der Musikwiedergabe statt. Dabei spielen auch die Haptik und Optik in Form der Schallplattenhülle und des Albumcovers eine Rolle. Der von vielen Menschen gegenüber CDs und MP3 als wärmer empfundene Klang von Vinyl dürfte sich zusätzlich positiv auf ihre Popularität auswirken.
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Schallplatte vs. CD und MP3
Die Diskussion darüber, ob analoge Tonträger in Form von Schallplatten oder digitale Medien wie CDs und MP3s besser klingen, besteht seit der Markteinführung der CD. Tatsächlich waren die frühen CDs der Schallplatte klangtechnisch eindeutig unterlegen, als die Technik noch in den Kinderschuhen steckte. Aufgrund der hohen Dichte an gespeicherten Informationen können digitale Medien heutzutage Musik mit mehr Details abbilden (Stichwort: HiFi-Audio). Da für das menschliche Gehör bestimmte Frequenzen angenehmer empfunden werden als andere, ist dies jedoch nicht mit einem subjektiv schöneren Klang gleichzusetzen. Letztendlich entscheiden folglich individuelle Präferenzen und Geschmäcker darüber, welches Musikmedium das bessere für eine Person ist.
- Vorteile Schallplatte
- Nachteile Schallplatte
Vorteile Schallplatte
- wärmerer Klang
- schön gestaltete Albumcover
- Songtexte, Artworks und gratis Downloads in der Plattenhülle
- „Schatzsuche“ in Plattenläden und auf Flohmärkten
- Langlebigkeit und Wertstabilität von Schallplatten
- aktives und bewusstes Musikhören
Nachteile Schallplatte
- streng genommen kein HiFi-Audio
- Musikwiedergabe nur für zu Hause
- Plattenspieler und Schallplatten sind sehr empfindlich
- hohe Kosten für Vinyl, Ersatzteile und Zubehör
- Plattenspieler, Verstärker und Platten benötigen viel Platz
Welche Unterschiede gibt es bei Plattenspielern?
Riemen- vs. Direktantrieb für den Heim- oder professionellen Einsatz
Der Plattenteller muss von einem Motor angetrieben werden, damit sich die Schallplatte drehen kann. Der Riemenantrieb überträgt mittels eines Riemens, der meist aus Gummi besteht, die Drehung vom Motor auf den Plattenteller. Dieser Antrieb hat eine hohe Laufruhe, wodurch die Scheiben weniger flattern, und überträgt kaum Störgeräusche vom Motor auf die Nadel. Er bietet einen guten Klang und eignet sich gut für Plattenspieler für den Heimgebrauch. Von Nachteil ist, dass der Riemen wie andere Verschleißteile im Abstand von einigen Jahren gewechselt werden muss.
Der Direktantrieb trägt seinen Namen, da der Motor hier direkt mit dem Plattenteller verbunden ist und diesen antreibt. Das Drehmoment ist bei solchen Plattenspielern höher, wodurch weniger Verzerrungen im Klang auftreten. Direktangetriebene Plattenspieler sind für den professionellen Einsatz von DJs unerlässlich: Manuelle Bewegungen des Plattentellers zur Geschwindigkeitsanpassung sind beim Riemenantrieb nicht möglich, da dies den Riemen beschädigen könnte. Durch den Direktantrieb kann der DJ die Geschwindigkeit dagegen stufenlos verändern. Aufgrund der direkten Verbindung von Motor und Plattenteller sind direktangetriebene Schallplattenspieler allerdings deutlich anfälliger für Vibrationen. Diese können Störgeräusche verursachen oder sogar die Platte springen lassen, wenn die Standfüße nicht ausreichend Stabilität bieten.
Für die Audiowiedergabe entscheidend: Tonabnehmer-Systeme
Die Tonarme von Plattenspielern können manuell, halb- und vollautomatisch arbeiten.
Bei der manuellen Ausführung müssen Sie, um eine Platte abspielen zu können, den Tonarm mit der Nadel händisch auf der Schallplatte platzieren. Außerdem läuft das Gerät am Ende einer Vinyl endlos weiter, bis Sie den Tonarm von dieser herunternehmen, da der Schallplattenspieler den Endpunkt nicht von allein erkennt.
Halbautomatische Geräte erkennen, wenn das Ende einer Schallplatte erreicht ist. Sie stoppen dann die Wiedergabe und führen den Tonarm automatisch zum Ausgangspunkt zurück. Allerdings müssen Sie auch bei dieser Ausführung den Tonarm selbst auf die Schallplatte setzen, um die Wiedergabe zu starten.
Den meisten Komfort bieten vollautomatische Plattenspieler: Sie bewegen den Tonarm komplett automatisch, platzieren diesen also auf Knopfdruck auf der Platte und heben ihn wieder ab, wenn der Endpunkt einer Seite erreicht wurde. Allerdings bevorzugen manche Vinylfans manuelle bzw. halbautomatische Geräte, da die Vollautomatik mitunter recht träge arbeitet und das „Retro-Gefühl“ ein wenig verloren geht.
Für eine saubere, detailreiche HiFi-Klangwiedergabe spielt ein Bauteil des Plattenspielers eine entscheidende Rolle: der Tonabnehmer. Die heutzutage am weitesten verbreiteten Arten von Tonabnehmern sind die MM- und MC-Systeme.
Die Abkürzung „MM“ steht dabei für „Moving Magnet“ (engl. für „bewegter Magnet“). Da Tonabnehmer mit MM-System eine recht hohe Ausgangsspannung liefern, eignen sich Geräte mit dieser Technik für den Anschluss an nahezu jedem Verstärker, der über einen Phono-Eingang verfügt. Sie sind damit in der Anwendung unkompliziert und finden sich deshalb häufig bei Plattenspielern im Einsteiger- und Mittelklassebereich. Des Weiteren ist die Nadel bei diesen Tonabnehmern als Zubehörerhältlich und austauschbar.
Bei höherpreisigen Geräten sind öfter Tonabnehmer mit MC-System verbaut. MC steht für „Moving Coil“, also „bewegte Spule“. Da ihre Ausgangsspannung meist sehr niedrig ist, haben sie höhere Anforderungen an den Verstärker. Um den Klang ausreichend zu verstärken, ist meist ein sogenannter Phonovorverstärker erforderlich. HiFi-Puristen schwören auf den besseren Klang von MC-Systemen, die zudem weniger anfällig für Störungen und Audioverzerrungen sind. Eine deutlich erkennbare Klangverbesserung ergibt sich jedoch nur bei mittel- und höherpreisigen MC-Tonabnehmern.
Ein wenig seltener als MM- und MC-Systeme werden Tonabnehmer mit MI-Technik („Moving Iron“ – dt.: „bewegtes Eisen“) verbaut. Diese sind meist teurer als MM-Systeme, können jedoch in der Regel am gleichen Phono-Eingang angeschlossen werden wie Plattenspieler mit MM-Technik. Die Nadel ist bei diesen Systemen ebenfalls austauschbar, falls sie verschlissen ist. Gegenüber MM-Tonabnehmern ergibt sich zudem der Vorteil, dass MI-Systeme zu geringeren Verzerrungen neigen. Manche Hifi-Enthusiasten sagen ihnen außerdem eine glasklare Wiedergabe von hohen Tönen und einen realistischeren Raumklang nach.
Inhalte einer Schallplatte digitalisieren
Insbesondere für Besitzer von alten und seltenen Vinyls ist die Digitalisierung der Audio-Inhalte eine interessante Möglichkeit, um diese zusätzlich zu sichern. So manches Lied ist zudem nur auf Schallplatte erhältlich und kann durch die Digitalisierung für die Wiedergabe auf Computer oder Smartphone bereitgestellt werden. Die Digitalisierung kann dabei grundlegend über zwei Wege erfolgen: Direkt über USB oder Phono mittels der PC-Soundkarte.
Für erstere Möglichkeit wird ein Plattenspieler mit USB-Anschluss benötigt. Dieser wird direkt mit dem Computer verbunden. Mit einer Audio-Software wie dem kostenlos erhältlichen Open-Source-Programm Audacity gelingt die Digitalisierung auch Laien ohne Probleme. In den Einstellungen sollten Sie nach Möglichkeit mindestens eine Taktrate von 44,1 kHz und eine Bittiefe von 16 Bit festlegen, was CD-Qualität entspricht. Viele Softwares erlauben zudem die Entfernung von unerwünschtem Rauschen. Die Soundqualität der digitalisierten Aufnahme kommt jedoch meist nicht ganz an das Original auf Vinyl heran.
Mithilfe eines Phono-Vorverstärkers gelingt auch die Digitalisierung von Inhalten mittels eines Plattenspielers ohne USB-Anschluss. Dieses Zubehör verstärkt das analoge Audiosignal, sodass der PC es verarbeiten kann. Der Plattenspieler wird in diesem Fall mit dem Phono-Vorverstärker verbunden, der wiederum am Line-In der Soundkarte des PCs angeschlossen wird. Durch die Umwandlung des Signals von analog in digital gehen bei eingebauten PC-Soundkarten meist Audio-Informationen verloren. Um bestmögliche HiFi-Qualität zu erreichen, benötigen Sie eine externe Soundkarte oder einen externen A/D-Wandler mit einer Bittiefe von mindestens 24 Bit.
Worauf sollte beim Kauf eines Plattenspielers besonders geachtet werden?
Der Sockel des Schallplattenspielers sollte aus einem stabilen Material bestehen. Ein hochwertiger Sockel stellt sicher, dass die Basis des Geräts nicht mitschwingt, was zu starkem Rauschen und anderen unerwünschten Störgeräuschen führen kann.
Ebenso sollten der Plattenteller und der Tonarm aus einem langlebigen Material wie Aluminium, Edelstahl oder Carbon gefertigt sein. Bestehen diese aus leichtem Plastik oder Holz, verformen sie sich mit der Zeit und ruinieren so den Hörgenuss.
Für Einsteiger sind Plattenspieler mit integriertem Vorverstärker empfehlenswert. Durch diesen kann das Gerät direkt an den Verstärker oder an aktive Lautsprecher angeschlossen werden. Erfahrene Vinylenthusiasten stimmen dagegen gerne ihren Plattenspieler individuell auf einen externen Vorverstärker ab. Möchten Sie auch Schelllackplatten abspielen, muss das Gerät in der Lage sein, mit 78 Umdrehungen pro Minute zu laufen.
Wenn Sie in erster Linie Schallplatten unkompliziert digitalisieren möchten, achten Sie auf einen USB-Anschluss. Möchten Sie Ihre Bluetooth-Lautsprecher für die Musikwiedergabe nutzen, wählen Sie einen Plattenspieler mit Bluetooth-Schnittstelle.
Die Qualität des Tonabnehmers ist entscheidend für die Wiedergabequalität des Plattenspielers. Wählen Sie deshalb ein Gerät mit einem möglichst hochwertigen bzw. austauschbaren Tonabnehmer in der gewünschten Preisklasse.
Da sich die Nadel im Laufe der Zeit abnutzt und dadurch die Vinyls beschädigen kann, sollte diese ebenfalls einfach auszutauschen sein.
Worauf sollte beim Kauf eines Plattenspielers besonders geachtet werden?
Wie bei vielen technischen Geräten gibt es auch bei Plattenspielern hinsichtlich des Preises nach oben hin kaum eine Grenze. Einen qualitativ hochwertigen Schallplattenspieler können Sie allerdings bereits für rund 200 Euro erwerben. Notwendiges Zubehör, Pflegeartikel und von Zeit zu Zeit Ersatzteile sind dabei nicht inbegriffen.
Ein günstiger Plattenspieler sollte über einen (bestenfalls abschaltbaren) Phono-Vorverstärker sowie eine Anti-Skating-Funktion verfügen. Ebenso wichtig sind ein solider Plattenteller und Tonarm. Achten Sie bei höherpreisigen Modellen zusätzlich auf einen hochwertigen Tonabnehmer, höhenverstellbare Füße und einen einstellbaren Tonarm.
Plattenspieler: Empfehlungen nach Preisklasse
- Einstiegsmodell
- Mittelklassemodell
- Oberklassemodell
Einstiegsmodell
Sony PS-LX310BT (UVP: 279 EUR)
Dieser vollautomatische, riemenangetriebene Plattenspieler ist einfach zu bedienen, besitzt einen ausgewogenen Klang, einen Phono-Vorverstärker und kann Audio sogar an Bluetooth-Lautsprecher oder Kopfhörer senden. Für einen optimalen Hifi-Sound könnten die Höhen allerdings detailreicher sein.
Mittelklassemodell
Dual CS 418 (UVP: 499 EUR)
Der stabil verarbeitete CS 418 von Dual ist riemenangetrieben und wird mit einem hochwertigen Tonarm sowie einem sehr guten Tonabnehmer von Ortofon ausgeliefert. Er besitzt einen abschaltbaren Phono-Vorverstärker, liefert einen dynamischen, sauberen Klang und kann auch Schelllackplatten abspielen.
Oberklassemodell
Pro-Ject X8 (UVP: 1999 EUR)
Dieser massive, riemenangetriebene High-End-Plattenspieler überzeugt durch seine sehr gute Verarbeitung. Dank seines hohen Gewichts läuft er ausgesprochen ruhig, hat einen klaren Hifi-Sound und gibt insbesondere Bassfrequenzen sehr gut wieder. Er benötigt einen externen Vorverstärker und wird gegen Aufpreis mit dem exzellenten Tonabnehmer Quintet Blue von Ortofon ausgeliefert.
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Hinweise zur Pflege von Nadeln und Platten
Wenn aus Ihrem Lautsprecher ein zunehmend stärker werdendes Rauschen zu hören ist, kann es sein, dass die Nadel Ihres Plattenspielers oder Ihre Platten selbst eine Reinigung benötigen.
Als Zubehör sind dazu im Handel Reinigungskits erhältlich, die exakt auf die Bedürfnisse der empfindlichen Nadel bzw. Vinylzugeschnitten sind.
Um die Nadel zu reinigen, wischen Sie sachte in Längsrichtung der Nadelaufhängung, anstatt zu bürsten. Groben Staub können Sie mit einer kleinen Samtbürste oder einem weichen Pinsel entfernen. Für stärkere Verschmutzungen sollten Sie die Bürste mit Reinigungsflüssigkeit oder Alkohol befeuchten.
Für Vinyl gibt es spezielle Plattenbürsten, mit denen sich Staub entfernen lässt, ohne die Schallplatten zu zerkratzen. Sind Ihre Platten stark verunreinigt, können Sie ein professionelles Reinigungsmittel auf ein Mikrofasertuch auftragen und die Verunreinigungen damit sanft entfernen.
Fazit
Nachdem die Vinyl in den späten 90er und frühen 2000er Jahren fast vollständig von CDs und anderen digitalen Tonträgern verdrängt worden war, feiert sie zurzeit ein erfolgreiches Comeback. Ihre jährlichen Umsatzzuwächse übersteigen mittlerweile die aller anderen physischen Tonträger. Die Technik von Plattenspielern wurde über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Neben einer hervorragenden Wiedergabequalität – auch über High-End-Lautsprecher – bieten moderne Plattenspielermoderne Funktionen wie Bluetooth und USB-Anschlüsse zur Digitalisierung der Plattensammlung. Sowohl als Einsteiger in der Welt des Vinyl als auch als Hifi-Enthusiast werden Sie dabei dank der großen Auswahl an exzellenten Geräten fündig.
Dylan
Texte verschiedenster Art - von Kurzgeschichten über Songtexte und Essays - zu schreiben, war schon in meiner frühen Jugend eines meiner Hobbys.
Ich studiere zurzeit im Master Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit. Wirtschaftliche und politische Themen liegen mir deshalb besonders. Besonders gerne schreibe ich darüber hinaus über Gesundheit und Ernährung, Sport und Technik. Ausgiebige Recherchen sind für mich selbstverständlich und bereiten mir viel Spaß, weshalb ich mich schnell in verschiedenste Themen einarbeiten kann.
Neben dem Studium leite ich zusammen mit einem Kollegen ein Musiklabel und befasse mich daher viel mit Musik, Medien, (Online-) Marketing und anderen betriebswirtschaftlichen Themen.
In meiner Freizeit koche ich leidenschaftlich gerne, spiele und produziere Musik, lese oder treibe Sport.
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Der Klang eines Lautsprechers wird vom Standort bestimmt.
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