Vokabeln richtig lernen!
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Es ist das A und O des Spracherwerbs: Wer eine neue Sprache lernen möchte oder muss, kommt am Vokabellernen nicht vorbei. Ob im Rahmen der Schulausbildung, für die Arbeit oder in der Erwachsenenbildung: Ellenlange Vokabellisten, die gelernt werden müssen, sind immer Bestandteil beim Erlernen einer Fremdsprache. Doch heute gibt es viele Möglichkeiten, die das Pauken der Vokabeln vereinfachen können. Zudem wissen wir mittlerweile mehr über die Lernpsychologie und können uns lerndidaktische Tipps zunutze machen. Vokabeln lernen mit der App (z. B. phase6 classic), online oder mit dem altbewährten Karteikasten: Wir stellen die wichtigsten Methoden vor und geben wertvolle Tipps.
Personen mit Fremdsprachenkenntnissen in Deutschland
Die Grundsätze der Lernpsychologie
Die Lernpsychologie beschäftigt sich damit, wie unser Gedächtnis funktioniert und wie Menschen am besten lernen können. Aus dieser Wissenschaft heraus können wir auch wichtige Erkenntnisse zum Vokabellernen ableiten. Entscheidend für den Lernerfolg sind:
- eine angemessene Lernumgebung,
- eine angemessene Lernmenge,
- eine angemessene Lernzeit,
- regelmäßige Wiederholungen und
eine dem Lerntyp angepasste Lernmethode.
Das Ziel des Vokabellernens ist, dass die Wörter der neuen Sprache in unser Langzeitgedächtnis einziehen. Dazu müssen die Vokabeln so lange wiederholt und gelernt werden, bis sie tief sitzen. Besonders gut gehen Vokabeln auch ins Langzeitgedächtnis über, wenn wir diese mit mehreren Sinnen aufnehmen. Sehen, hören, spüren: Je mehr Sinne beim Lernprozess eine Rolle spielen, desto leichter bleibt Gelerntes im Gedächtnis. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich daher folgende, grundlegende Tipps zum Vokabellernen ableiten:
- Die Lernumgebung sollte wohltemperiert und angemessen ruhig sein.
- Die Menge an Vokabeln sollte in einer Lerneinheit nicht zu hoch sein. In kleinen Happen kann unser Gehirn besser lernen.
- Die ideale Lernzeit für eine Vokabel-Einheit beträgt 25 Minuten, auf keinen Fall mehr als 45 Minuten. Nach dieser Zeit sollte eine echte Pause eingeplant werden.
- Je jünger der Lernende ist, desto kürzer sollte die Lerneinheit sein. Bei kleineren Kindern genügen zunächst fünf Minuten Lernzeit und dafür häufigere Wiederholungen. Mit wachsender Konzentrationsfähigkeit kann die Lernzeit sukzessive erhöht werden.
- Eine echte Pause besteht aus Ruhe, Erholung oder Bewegung und beinhaltet keine Neuinformationen. Fernsehen, Radio oder Zeitung lesen sollten also vermieden werden.
- Die Wiederholungsfrequenz sollte möglichst hoch sein. Je öfter die Vokabeln wiederholt werden, desto besser.
- Es sollten möglichst viele Sinne beim Lernen genutzt werden.
Verschiedene Methoden im Vergleich
Es gibt verschiedene Lerntypen. Diese unterscheiden sich darin, wie sie Vokabeln am besten aufnehmen und im Gedächtnis behalten. Manche können am effektivsten lernen, in dem sie den Stoff hören. Andere müssen ihn selbst lesen und wieder andere erinnern sich gut an verknüpfte Bilder. Die Sinne spielen dabei eine große Rolle und jeder Mensch spricht auf einen anderen Sinn besonders stark an. Die beste Methode zum Vokabeln lernen ist also abhängig vom jeweiligen Lerntyp. Daneben bieten die unterschiedlichen Methoden noch weitere Vor- und Nachteile. Wir geben einen Überblick:
- Liste
- Karteikarten
- Spiel
- Software
- App
1. Der Klassiker: Vokabeln lernen von der Liste
Lateinbuch auf, Vokabelliste ansehen und durchlesen, eine Hälfte mit der Hand abdecken und so das Gelernte überprüfen. So sitzen Schüler auch heute noch gelegentlich im Bus, wenn sie auf dem Weg zur Schule schnell noch Vokabeln lernen. Diese Methode funktioniert zwar ohne viel Aufwand, ist aber lerndidaktisch auch sehr unwirksam. Es gibt keinerlei Verknüpfungen, die Wiederholungen sind unstrukturiert und unsystematisch und die Lernmotivation, insbesondere bei Kindern, ist niedrig. Die Wahrscheinlichkeit, dass die gelernten Vokabeln in das Langzeitgedächtnis übergehen, ist eher gering. Gleiches gilt übrigens für das bekannte Vokabelheft. Einziger Vorteil gegenüber dem Lernen aus dem Buch ist hier, dass die Vokabeln abgeschrieben werden müssen. Dadurch entsteht ein gewisser Lerneffekt.
2. Der altbewährte Karteikasten: mit System zum Erfolg
Der Karteikasten war sehr lange Zeit das Mittel der Wahl zum Vokabeln lernen. Er bietet auch heute noch viele Vorteile und ist lerndidaktisch wesentlich tiefgehender als das reine Lernen aus dem Buch. Der Karteikasten wird mit Karteikarten gefüllt, auf welche die Vokabeln geschrieben sind. Durch das Abschreiben der Vokabeln entsteht bereits ein erster Lerneffekt, ein Teil der Vokabeln wird bereits durch das Schreiben an sich gelernt. Die beschrifteten Karteikarten werden dann in den Karteikasten gegeben, der mehrere unterteilte Fächer enthält. Neue Vokabeln kommen immer in das erste Fach. Nun geht es los: Die Kärtchen werden nacheinander durchgegangen. Wurde eine Vokabel richtig benannt, wandert das entsprechende Kärtchen in das zweite Fach. Falsche oder nicht gewusste Vokabeln bleiben im vordersten Fach. Die Vokabeln aus dem vordersten Fach werden täglich durchgegangen. Die aus dem zweiten Fach alle drei Tage. Vokabeln aus dem dritten Fach einmal in der Woche und Vokabeln aus einem vierten Fach etwa einmal im Monat. Mit diesem System werden alle Vokabeln regelmäßig wiederholt, aber in unterschiedlicher Häufigkeit. Und das ist lerndidaktisch sehr sinnvoll: Leicht zu merkende Vokabeln werden seltener abgefragt als schwerer zu merkende. Mit der Zeit sollten dann auch diese Vokabeln sitzen. Die Karteikärtchen lassen sich auch mitnehmen. Mit einem Haushaltsgummi umwickelt, kann man einen Kartensatz einpacken und unterwegs Vokabeln lernen.
3. Vokabellernspiele: spielerisch eine Sprache lernen
Besonders, aber nicht nur für Kinder, eignen sich auch Spiele zum Vokabeln lernen. Lehrer und Pädagogen setzen häufig auf diese Lernspiele. Denn mit vielen Sinnen lernt es sich eben leichter. Ob Vokabel-Memory, Vokabel-Quiz, ein Bewegungsspiel mit Vokabeln oder Vokabel-Montagsmaler: die Möglichkeiten sind groß. Heute gibt es auch viele Vokabellernspiele online oder als App. Bei einem digitalen Memory, einer Wanderung durch eine Zauberwelt oder einer Auto-Vokabel-Jagd können die Vokabeln spielerisch gelernt werden. Die Lernmotivation ist durch den Spaßfaktor in jedem Fall höher und gelernt wird quasi nebenbei. Die Vokabeln sind dabei aber meist am Grundwortschatz orientiert und entsprechen nicht unbedingt den aktuellen Anforderungen aus der Schule.
4. Lernsoftware und Online-Tools zum Vokabeln lernen
Die Digitalisierung hilft uns auch beim Vokabeln lernen. Das Internet bietet viele Online-Tools an und Lernsoftware für den PC gibt es von verschiedenen Verlagen für nahezu jede Sprache. Bei einer guten Lernsoftware, wie zum Beispiel phase6, wird die Methode des Karteikastens angewandt: Die Vokabeln werden in unterschiedlicher Häufigkeit abgefragt. Wörter, die man immer weiß, werden seltener abgefragt als fehlerhafte Vokabeln. Bei Online-Tools funktioniert das nur, wenn man sich ein individuelles Profil anlegen kann. Das ist nicht bei jedem Tool möglich.
5. Die modernste Variante: Vokabeln lernen mit der App
Natürlich gibt es heute auch Apps, z. B. phase 6 classic, zum Vokabeln lernen für das Smartphone. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einer Lernsoftware: Die Vokabeln werden digital abgefragt und in unterschiedlicher Zeitspanne regelmäßig wiederholt. Das Praktische an der App ist, dass man die Vokabeln immer dabei hat. So kann man leicht unterwegs, im Bus, im Park oder bei einer Wartezeit in der Arztpraxis ohne Aufwand Vokabeln lernen. Die Apps unterscheiden sich in ihrer Methode und Ausstattung. Bei manchen lernt man unabhängig von den eigenen Lernbüchern, zum Beispiel Wörter des Grundwortschatzes. Bei anderen lassen sich eigenen Vokabeln eingeben. Die Lern-App phase6 kann sogar noch mehr: Sie kooperiert mit den gängigen Verlagen der Kurs- und Schulbücher und stellt entsprechend die Vokabeln exakt nach dem jeweiligen Lehrplan zur Verfügung.
Ratgeber Vokabeln lernen
Fragen zum Vokabeln lernen
Pro Lerntag kann der Wortschatz wie folgt erweitert werden:
- Beginner: 10 Vokabeln
- Fortgeschrittene: ca. 15-20
- Profis: ca. 20 bis 50
Eine hervorragende Unterstützung beim Vokabeln lernen, ist das Visualisieren und die Arbeit mit Post it´s (den gelben Haftnotizen).
Visalisieren:
Hier hilft es, sich Eselsbrücken zu einem Bild oder einem Ort zu kreieren. Zum Beispiel der Ort, an dem der zu lernende Begriff normalerweise anzutreffen ist.
Post it’s:
Die Haftnotizen können an jeglichen Gegenständen deren Vokabeln erlernt werden sollen, angebracht werden. Das Bild in Verbindung mit der Haftnotiz hilft dem Gedächtnis bei der Reproduktion auf die Sprünge!
Durch audiovisuelle Aufnahme einer Fremdsprache, z. B. fremdsprachige Hörbücher oder Filme, fällt das Lernen von Vokabeln leichter. Viele Begriffe hat man dann unter Umständen bereits in einem Hörbuch oder Film im entsprechenden Kontext wahrgenommen.
Hierzu gibt es eine eindeutige und pragmatische Regelung:
- Lerne vom Grundwortschatz zum Aufbauwortschatz
Der Grundwortschatz umfasst dabei die Vokabeln, die für ein Gespräch im Alltag erforderlich sind.
Selber machen lautet da die Empfehlung! Ihr Kind sollte so oft wie möglich die Fremdsprache selber sprechen!
Es kann durchaus hilfreich sein, die Vokabeln beim Sport zu lernen. Sprechen Sie sich Ihre Vokabeln doch einfach mit Ihrem Handy als Audiofile ein. Beim Joggen oder Work-Out hören Sie sich diese Vokabeln an. Sportliche Aktivitäten unterstützen die Gehirntätigkeit.
Literatur zum
Vokabeln lernen
Buch24.de führt eine Vielzahl guter Bücher, die den Leser dabei unterstützen, Vokabeln zu lernen. Die Zielsetzung ist es, Vokabeln langfristig abzurufen. Durchdachte Literatur ist eine gute Ergänzung zum Training mit dem Vokabeltrainer phase6!
Weitere Tipps zum effektiven Vokabellernen
Neben der Wahl der Methode gibt es noch weitere Tipps, die den Lernerfolg positiv beeinflussen. Dazu gehören:
Lernen vor dem Schlafen
Im Schlaf speichert unser Gehirn Details besonders gut ab. Unmittelbar vor dem Schlaf gelernte Vokabeln werden daher besser behalten. Kurz vor dem Schlafen bietet sich also eine Vokabel-Runde an, allerdings sollte die Müdigkeit dabei noch nicht allzu groß sein. Sonst leidet die Konzentration.
Vokabeln lernen mit Bewegung
Oft setzen wir uns zum Lernen automatisch auf einen Stuhl. Doch das muss gar nicht sein. Beim Lernen von Vokabeln kann es sogar vorteilhaft sein, zu stehen oder zu gehen. Die Bewegung unterstützt das Gehirn beim Lernen. Auch ein Gymnastikball als Sitzmöglichkeit ist daher nützlich, weil leichte Bewegungen möglich sind.
Lerntyp-Bestimmung
Um die Strategie für das Vokabellernen an den eigenen Lerntyp anzupassen, muss man erst einmal herausfinden, welcher Lerntyp man ist. Dies gelingt über einfaches Ausprobieren. Wenn man mehrere Optionen testet, merkt man schnell, welche Vokabeln man besonders gut behält. Die bebilderten oder die geschriebenen? Die gehörten oder die gemalten? Wer das weiß, kann seine Lernstrategie anpassen. Es gibt auch Lerntypen-Tests im Internet, die man zurate ziehen kann.
Schwierige Vokabeln in Einzelteile zerlegen
Wer kann sich schon das englische Wort „accommodation“ (Unterkunft) auf Anhieb merken? Leichter wird es mithilfe der Silbenteilung. a-ccomm-o-dation. Die einzelnen Abschnitte sind kürzer und lassen sich daher besser merken.
Eselsbrücken bauen beziehungsweise assoziieren
Durch Eselsbrücken stehen sich nicht nur zwei Wörter gegenüber, sondern wir verbinden weitere Details mit den Vokabeln. So fallen uns schwere Wörter besser wieder ein. Eselsbrücken können Bilder, Lieder, Geschichten oder Gedanken sein. Bleiben wir beim Begriff: „accommodation“. Hier können wir eine Eselsbrücke für die Rechtschreibung anwenden: Wir buchen in der Unterkunft nämlich zwei Doppelbetten. Und schon haben wir uns gemerkt, dass das c und das m im Wort doppelt vorkommen. Und dass die Übersetzung „Unterkunft“ bedeutet, fällt uns auch leichter ein, wenn wir an die Doppelbetten denken.
Kontextualisierung
Vokabeln können mit einem individuellen Bezug in Verbindung gebracht werden, um diese besser in Erinnerung zu behalten. Wer bei dem englischen Wort „strange“ an seine verrückte Großtante denkt, kann die Vokabel später besser wieder abrufen. Und beim spanischen Wort „la manzana“ für Apfel, kann man sich vorstellen, in einen saftigen Apfel zu beißen. Oder man macht es tatsächlich und ruft dabei laut: „la manzana!“ Es gibt Lernende, die denken sich ganze Geschichten aus, in denen ihre Vokabeln eine Rolle spielen. So können sie anhand der Geschichte die Vokabeln abrufen. Zum Beispiel: Die „strange“ Tante isst einen „manzana“ in der „accommodation“. Bildlich sehen wir die seltsame Tante im Hotel sitzen, wie sie genüsslich in einen Apfel beißt.
Gegenstände beschriften
Wer einen Grundwortschatz aufbauen möchte, kann seine Einrichtungsgegenstände in Haus oder Wohnung mit Vokabeln beschriften. Auf Post-its geschrieben, hängen die jeweiligen Begriffe in der anderen Sprache an Teller, Schrank, Zahnpastatube oder Spiegel. Wer täglich in den Spiegel schaut, sieht dort dann auch den englischen „mirror“. Das geht auch im Auto, im Büro oder in der Schultasche. Wenn man dann beginnt, die Dinge beim fremdsprachlichen Namen zu nennen, verstärkt sich der Effekt.
Vokabeln visualisieren
Besonders der visuelle Lerntyp lernt effektiv durch Bilder. Vokabellisten können mit Bildern versehen werden, um diesen Lerntyp optimal zu unterstützen. Oder in der Wohnung hängen Bildtafeln mit den Vokabeln darunter. Diese können beliebig erweitert werden.
Sport nach einer Lerneinheit
Sport und Bewegung erhöhen die Sauerstoffzufuhr im Gehirn und kurbeln die Konzentration, die Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung an. Direkt nach einer Vokabel-Einheit kann eine Runde Sport daher sehr wertvoll sein. Gleiches gilt für Bewegung im Haushalt: Abwaschen, Wäsche aufhängen oder Staubsaugen haben einen ähnlichen Effekt.
Nutzung der Sinne
Vokabeln können laut gelesen, aufgeschrieben, ausgesprochen, gehört, bebildert, gesungen, mit einer Geste verknüpft, koloriert, gezeichnet oder fotografiert werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wer Zeit und Lust hat, kann zu seiner Lerneinheit ein komplettes Kunstwerk malen und sich somit intensiv mit seinen Vokabeln auseinandersetzen. Auch pantomimisches Lernen ist häufig erfolgreich: Man verknüpft die Vokabel mit einer Geste und kann sie später leichter abrufen.
Frische Luft in den Lernpausen
Wenn viele Vokabeln auf einmal gelernt werden müssen, sind regelmäßige Pausen empfehlenswert. In diesen tut frische Luft gut. Kurz auf den Balkon, eine Runde ums Haus oder einen Moment in den Liegestuhl auf der Terrasse. Frischer Sauerstoff unterstützt die Gedächtnisleistung. Beim Lernen mit Kindern ist das besonders wichtig. Sie können sich nur eine kurze Zeit konzentrieren und sollten dann bei Bewegung und frischer Luft eine kindgerechte Pause einlegen.
Die Sprache sprechen
Um das Vokabellernen zu unterstützen, hilft das Sprechen der neuen Sprache. Im Alltag, mit Freunden oder für sich: Wer eine Fremdsprache lernt, sollte viel in dieser kommunizieren. Die Anwendung der Vokabeln führt zu einer Verinnerlichung.
Die Sprache anhören
Auch das Anhören der Sprache unterstützt das Vokabellernen und den Spracherwerb an sich. Es entsteht ein Gefühl für die Sprache und Vokabeln werden quasi nebenbei aufgeschnappt. Ein englisches Hörbuch oder ein französischer Film unterstützen das Lernen.
Eine Sprachreise machen
Eine wunderbare Art um Vokabeln zu lernen, ist das Verreisen. Bei speziellen Sprachreisen ist der Erfolg sehr hoch, weil man direkt in der jeweiligen Sprache kommunizieren muss.
- Vokabeln lernen: die wichtigsten Punkte im Überblick
- Das Vokabellernen lässt sich durch Didaktik und Methodik sehr gut unterstützen.
- Wichtig ist das Lernen mit allen Sinnen: sehen, hören, spüren oder riechen.
- Auf welchen Sinn der Lernende besonders anspricht, ist abhängig vom Lerntyp.
- Es gibt heute viele Angebote, die das Lernen erleichtern und den Lernerfolg verbessern.
- Der altbewährte Karteikasten mit seiner Methodik ist nach wie vor didaktisch empfehlenswert.
- Die Digitalisierung des Lernens erlaubt einfaches und effektives Vokabellernen mithilfe der Karteikasten-Methode.
- Mit einer entsprechenden App hat man die Vokabeln immer bei sich auf dem Smartphone und kann in jeder sich bietenden Gelegenheit eine Vokabel-Einheit absolvieren.
- Vokabeln sollten immer in kleinen Happen mit ausreichend Pausen dazwischen gelernt werden.
- Je höher die Wiederholungsfrequenz, desto höher ist der Lernerfolg.
- Neben dem Lernen von Vokabeln unterstützt die Anwendung der Sprache den Lernerfolg.
Rucksäcke aus Kraftpapier für die Schule
Sie legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und denken bei Kaufentscheidungen über die Umwelt nach? Dann sollten Sie sich mal die Rucksäcke von Paper&Sons ansehen.
Fazit
Französisch, spanisch, chinesisch. Unsere globalisierte Welt eröffnet uns den Blick in ferne Länder und andere Kulturen. Diese Vorteile der offenen Welt können wir besonders nutzen, wenn wir uns gut verständigen können und mehrere Sprachen sprechen. Neben unserem Schulenglisch ist das Erlernen weiterer Sprachen daher vorteilhaft. Mit der richtigen Methode und lerndidaktischen Tipps, gelingt das Vokabellernen leicht und das Erlernen einer weiteren Sprache ist kein unüberbrückbares Hindernis mehr.
Texterin: FWick
Mit den Themen des Lebens kennt sie sich aus: Liebe, Partnerschaft, Freundschaft, Kinder, Erziehung, Gesundheit, Ernährung, Gesellschaft und Familie. Dank ihres beruflichen Wissens in Pädagogik, Psychologie und Sozialrecht sowie viel Erfahrung im Umgang mit Menschen aller Altersstufen verfasst sie hier Texte mit viel Mehrwert.
Wortschatz erweitern ganz nebenbei – mit Spaß und entspannt leichter und effizienter Vokabeln lernen
Text: Redaktionsteam Contentshop /pl
Voll konzentriertes Wörterpauken im totenstillen Kämmerlein war gestern! Mit ganzheitlichen Methoden wird es bunt, entspannt, vielfältig – und besonders effektiv!
Volle Konzentration – oder lieber doch nicht?
Es macht einfach Spaß, beim Lernen von Fremdsprachenvokabular schöne Bilder zu sehen, zu tanzen oder Musik zu hören. Der Kontakt mit verschiedenen Reizen allein trägt schon zu einer besseren Verarbeitung und Abrufbarkeit von Sprachwissen bei. Aber – so wird mancher einwenden – lenkt das nicht zu sehr ab? Ja, das ist möglich – aber es schadet nicht, es ist sogar nützlich! Denn kennen wir es nicht alle, dass wir stundenlang über Büchern brüten und uns anschließend kaum an die Inhalte erinnern? Ist es uns nicht andererseits ebenso vertraut, dass wir uns nach einer Begegnung manchmal nicht mehr an die Einzelheiten des Gesprächs, dafür aber umso besser an die Farbe der Vorhänge im Zimmer erinnern? Und prägen sich nicht oft genug Dinge kurz vor dem Einschlafen besonders gut ein, wenn wir schon nicht mehr ganz wach sind? Lernen findet häufig nicht bei voller Konzentration auf den Stoff, sondern nebenbei statt. Zum Teil bleiben diese Inhalte unbewusst. Die Wirkung unterschwelliger (unbewusst wahrgenommener) Reize ist seit Langem nachgewiesen. Es wäre doch Zeitverschwendung, sich diese Effekte nicht beim Lernen zunutze zu machen. So sah es jedenfalls der bulgarische Psychiater und Pädagoge Georgi Lozanov, der mit seiner ganzheitlichen, unter dem Begriff Suggestopädie bekannten Methode berühmt wurde. Von dieser heute weniger praktizierten Lernform und vom damit verwandten sogenannten „Superlearning“ ohne Lehrkraft können wir uns einiges abschauen.
Mehrere Sinne und Bewegung einbinden
Zunächst ist zu empfehlen, verstärkt mit Bildern zu arbeiten – am besten solchen, die inhaltlich mit dem Wort zu tun haben. Dies aktiviert die Verbindung zwischen der visuell-gestalterisch begabten nicht-dominanten und der analytisch-formal begabten dominanten Hirnhälfte, in der sich die Sprachzentren befinden. Wer selbst eine Zeichnung zu jeder Vokabel oder zu einem Satz anfertigt, bringt außerdem Bewegung als zusätzliche Aktivität unter Einbeziehung räumlicher Wahrnehmung ins Spiel. Sie müssen kein Kunstwerk erschaffen und auch nicht unbedingt genau das zeichnen, was das Wort bezeichnet – wichtig ist einfach, zwanglos und mit Freude visuell aktiv zu sein und einen weiteren Gedächtnisanker zu schaffen. Lernen Sie zum Beispiel als Einwanderer im Fach Deutsch den Begriff „Datenschutz“, so lässt sich die abstrakte Bedeutung dieses Wortes nur auf Umwegen abbilden – zum Beispiel durch ein selbst gezeichnetes oder notfalls kopiertes Bild von Edward Snowden oder einem anderen Datenschutz-Aktivisten, den Sie kennen, den Datenschutzbeauftragten Ihrer Firma oder einen Bildschirm mit abgedeckter Kamera. Mit anderen eine kleine Szene aus dem Alltag rund um ein dafür geeignetes Wort(feld) zu spielen oder ein passendes Lied zu singen kann die Effekte noch intensivieren.
Auch das Aufkleben von Vokabelzettelchen auf Alltagsgegenstände hilft – wann immer Sie zum Beispiel Englisch lernen und eine Tasse mit der aufgeklebten Aufschrift „cup“ benutzen, sehen Sie Wort und Objekt gleichzeitig und speichern das Bild rechtshirnig, fühlen im direkten Kontakt auch die glatte Oberfläche und führen Bewegungen damit aus, dazu schmecken und riechen Sie vielleicht ein Getränk – das ist situationsbezogenes Lernen mit multimodaler Stimulation. Versehen Sie möglichst viele Alltagsgegenstände in der Wohnung, mit denen Sie täglich in Kontakt kommen, mit solchen kleinen Klebezetteln und sprechen Sie das Wort aus, wenn Sie sie sehen. Ein Zettel mit der Aufschrift „Datenschutz“ wäre direkt auf dem Objektiv Ihrer Laptop-Webcam sinnvoll angebracht – in diesem Fall erfüllt sogar das aufgeschriebene Wort selbst die Funktion, für die es steht: praktischen Datenschutz. Später können Sie solche Zettel umfalten, sodass das Wort zunächst verdeckt ist, oder sie ganz abnehmen. Vokabeln sollten Sie sich – unabhängig von der allgemeinen Methode – grundsätzlich im Zusammenhang mit typischen Situationen und Redewendungen aneignen. Farbige Plakate an der Wand können außerdem ganze Wortfelder immer wieder ins Gedächtnis rufen, Wörter mit Vor- und Nachsilben kombinieren oder sie in typischen Sätzen mit passenden Bildern wiedergeben.
Ganzheitlich zum Ziel
Der Ansatz basiert im Kern auf zwei Thesen: dass sich die Lernleistung durch die systematische Stimulation beider Hirnhälften während des Lernens erheblich steigern lässt und dass Entspannung für gute Lernerfolge wichtig ist.
Was verschiedene Regionen im Gehirn können
Sprache wird bei den meisten Menschen größtenteils in der Rinde einer – der sprachdominanten – Hirnhälfte verarbeitet. In der Regel ist dies die linke Hälfte. Die rechte hingegen ist überwiegend für die Verarbeitung und Produktion von Tönen und Bildern sowie für die räumliche Wahrnehmung zuständig. Hier sind auch Intuition und Kreativität beheimatet. Jede Hirnhälfte steuert außerdem den Bewegungsapparat der gegenüberliegenden Körperseite und empfängt deren Wahrnehmungen. Rechtshirnige Funktionen spielen beim konventionellen Sprachenlernen mit herkömmlichen Materialien eine eher untergeordnete Rolle, weshalb weite Teile des Gehirns dabei ungenutzt bleiben und vergleichsweise wenig Austausch zwischen den Hemisphären stattfindet, die über den Balken miteinander in Kontakt stehen. (Einige Wissenschaftler gehen zwar davon aus, dass nach dem 5. oder 6. Lebensjahr erworbene Fremdsprachenkenntnisse ganz oder teilweise in der nicht dominanten Hemisphäre repräsentiert sind – aber selbst dann ließe eine allzu einseitige Lernmethode verschiedene Hirnregionen außen vor, die beim Lernen nützliche Funktionen erfüllen könnten. Ob die oben dargestellte Aufgabenverteilung der beiden Seiten auf Fremdsprachen zutrifft, ist nicht abschließend geklärt – aber neuere Untersuchungen stützen diese Vermutung. Im Folgenden nehmen wir daher der Einfachheit halber an, dass auch eine Zweitsprache überwiegend in der für die Muttersprache dominanten Hirnhälfte verarbeitet wird, wie auch Lozanov annahm. Das Ziel, möglichst viele unterschiedlich spezialisierte Hirnregionen für das Lernen zu verwenden, gilt in jedem Fall.)
Ganzheitliches Lernen
Ziel sollte es beim Sprachenlernen deshalb sein, immer auch die andere Hälfte mit anzuregen und die Verknüpfung beider Seiten durch den Balken und andere Verbindungsstrukturen verstärkt zu nutzen, damit das Wissen einerseits mehrfach verankert wird und andererseits später auch über mehrere Kanäle abrufbar ist. Wenn Sie also zum Beispiel englische Wörter lesen, sie dabei gleichzeitig hören, ein passendes Bild sehen und sie nach einiger Zeit im entspannten Zustand noch einmal zusammen mit ruhiger Musik hören, verfestigt sich diesem Ansatz zufolge das Wissen in Ihrem Kopf besonders nachhaltig und ist leichter zugänglich. Daher sind Körperbewegungen, Musik, Bilder, Farben, ja sogar Gerüche als Reize für die nicht dominante Hirnhälfte und Spiele sowie Entspannungsübungen Bestandteil von suggestopädischem Unterricht. Zu viele Faktoren sollten allerdings auch nicht kombiniert werden – einige wenige passende sind ausreichend.
Das Wechselspiel von Aktivierung und Entspannung
Der andere wichtige Aspekt ist die Entspannung. In der Suggestopädie hat sich eine Abwechslung von Aktivierungs- und Entspannungsphasen bewährt. In den Aktivierungsphasen geht es lebhafter, aber dabei auch möglichst locker zu – hier finden häufig Spiele (zum Beispiel Memory mit Vokabeln, Benennspiele oder Rollenspiele in der Gruppe) und Bewegung statt. Rhythmusbetonte Musik mit schnellem Tempo trägt beim Hören von Texten und Vokabellisten zur Anregung bei (und gleichzeitig zur Beteiligung der rechten Hirnhälfte). Auch allein lässt es sich mit solchen Mitteln lernen – 2021 sowieso vielfach das einzig Mögliche. Hören Sie flotte Instrumentalmusik, egal ob klassisch oder modern, während Sie Englisch lernen. Oder ordnen Sie doch einfach mal die unregelmäßigen Verben Ihrer Fremdsprache so, dass sie sich am Ende in der dritten Stammform reimen. Nun können Sie zu instrumentalen Rap-Beats damit rappen, beispielsweise ginge das auf Englisch so:
do, did, done
win, won, won
give, gave, given
drive, drove, driven
take, took, taken
shake, shook, shaken
usw.
Dabei verfestigen sich die Wortbildungsregeln und damit die Bausteine für die Grammatik. Die Sprechbewegungen und die fast unwillkürlich hinzukommenden Körperbewegungen unterstützen den Effekt.
Aber auch die andere, ruhige Seite ist entscheidend, die uns quasi im Schlaf lernen lässt. Dass es beim Englisch-Lernen hilft, ein Wörterbuch Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch unters Kopfkissen zu legen, ist natürlich ein Mythos. Aber so weit hergeholt ist der Gedanke nicht: Schlaf und Lernen haben die tiefe Entspannung als „Katalysator“ gemeinsam. Ihr Einsatz beim Lernen macht sich die Tatsache zunutze, dass wir uns häufig gut an Sachen erinnern, die wir kurz vorm Einschlafen im Kopf hatten. Bereits ansatzweise bekannte Wörter gilt es hierbei in einem Zustand möglichst tiefer Entspannung zu hören. Doch wie erreicht man einen solchen Zustand?
Fast wie im Schlaf lernen
Langsame Musik, beispielsweise ein langsamer Satz aus einem klassischen Konzert oder einer Sinfonie, trägt in der Regel zu einer Verlangsamung von Atmung und Herzschlag bei und kann auch die Hirnströme so beeinflussen, dass wir fast schlafen, aber weiterhin voll aufnahmefähig sind. Es gibt spezielle Musikdateien, die darauf ausgelegt sind, die entsprechenden Alphawellen zu erzeugen – unter anderem auf YouTube. Hören Sie in einer bequemen Sitz- oder Liegeposition schöne langsame Instrumentalmusik zusammen mit den aktuell zu lernenden Wörtern oder Texten, in denen diese vorkommen. Oder führen Sie vor dem Lernen eine Entspannungsübung wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson durch. Natürlich lässt sich auch beides kombinieren. Im entspannten Zustand sind keine Lernblockaden vorhanden – der Stoff findet viel leichter seinen Weg ins Gehirn. Damit nutzen Sie Mechanismen der (Selbst-)Hypnose. Es kann auch passieren, dass Sie beim Musikhören einschlafen, also machen Sie solche Übungen entweder abends bzw. dann, wenn Sie nichts anderes vorhaben, oder mit einem Wecker, der Sie nach einiger Zeit sanft weckt (zum Beispiel auf dem Handy mit einer angenehmen, lebhaften Melodie).
Beide Lernphasen kommen in der Suggestopädie in jeder Lerneinheit zum Einsatz – zuerst die Aktivierung, dann die tiefe Entspannung zur Festigung der Kenntnisse. Es empfiehlt sich, auch beim eigenständigen Lernen entsprechend vorzugehen und gespeichertes Wissen auch in erneuten Aktivierungsphasen wieder abzurufen. Es ist in der Regel davon auszugehen, dass sich diese Kombination verschiedener Eindrücke in entspannter Atmosphäre förderlich auswirkt. Es ist allerdings in manchen Fällen Vorsicht geboten.
Nicht für alle gleichermaßen geeignet
Die Kombination unterschiedlicher Reize und tiefe Entspannung sind nicht notwendigerweise für jeden förderlich. Zu den Gruppen, bei denen vielleicht Probleme entstehen könnten, gehören Personen mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, Autisten und bei manchen Übungen auch bestimmte Synästheten. Es ist denkbar, dass Sie zumindest in den Aktivierungsphasen blockieren oder in den Entspannungsphasen abschalten, wenn Sie zu einer dieser Gruppen gehören. Das gilt nicht notwendigerweise für alle Formen ganzheitlichen Lernens. Daher sollten Sie die Methoden zunächst vorsichtig testen, eventuell nur eine Lernform auswählen und sich im Zweifel von Fachleuten beraten lassen. Außerdem lernt jeder Mensch anders, daher kann das Ausmaß des Erfolgs unterschiedlich sein.
Allgemein gilt: Wer sich mit der ganzheitlichen Methode – aus welchen Gründen auch immer – nicht wohlfühlt, sollte sie abbrechen und entweder anpassen oder durch eine andere ersetzen. Die meisten Menschen dürften sich jedoch schnell eingewöhnen, mit Begeisterung lernen und gute Fortschritte erzielen.
Zusammenfassung
Ganzheitliches Lernen heißt Lernen mit allen Sinnen. Im entspannten Zustand werden Vokabeln oder auch andere Inhalte mithilfe verschiedener Sinnesreize und Aktivitäten in bisher dafür ungenutzten Hirnarealen abgespeichert. So sind sie dann auch über mehrere Kanäle leichter wieder abrufbar. Bei tiefer Entspannung werden sie unter Umgehung von Ängsten und Blockaden nachhaltig im Unterbewusstsein abgelegt. Freude beim Lernen und gute Erfolge schließen sich nicht aus, sondern bedingen sich in dieser Form gegenseitig und helfen entscheidend bei der Aneignung von Lernstoff. Lernen Sie gerade Englisch, Deutsch als Fremdsprache, Spanisch oder Französisch? Gehen Sie buchstäblich aufs Ganze und testen Sie es einfach mal!
Vokabeln lernen? Mit Phase6 ist das (fast) ein Kinderspiel!
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