Rollrasen selbst verlegen

Rollrasen verlegen

Haben Sie eine kahle oder vertrocknete Gartenfläche mit altem Rasen, den man nicht wirklich Rasen nennen kann? Dann wünschen Sie sich ganz sicher schnell eine saftig grüne Rasenfläche und spielen mit dem Gedanken, Rollrasen im Garten zu verlegen. Hier erfahren Sie, wie Sie dieses Projekt in die Realität umsetzen können – Sie haben nämlich mehrere Möglichkeiten.

Infobox: Rollrasen selbst verlegen

Die wichtigsten Schritte beim Verlegen von Rollrasen!

  1. Eine Bodenanalyse vornehmen.
  2. Mit dem Analyseresultat den Boden entsprechend optimieren.
  3. Den Boden für das Verlegen vorbereiten, umgraben, glätten etc.
  4. Den Rollrasen erst kurz vor dem Verlegen kaufen.
  5. Die frisch verlegten Rasenbahnen täglich wässern.
  6. Bei schnellem Wuchs nach 7 Tagen zum ersten Mal mähen, sonst eher nach 14 Tagen.
  7. Erst 4 Wochen nach dem Verlegen darf die Rasenfläche voll genutzt werden.

Die Materialliste

  • passender Dünger (entsprechend der Bodenanalyse)
  • Komposterde oder Mutterboden zum Auffüllen
  • je nach Boden eine Motorfräse (im Baumarkt mieten) oder Spaten
  • eine Rasenwalze (im Baumarkt mieten)
  • Gartenhacke und Harke/Rechen
  • Rollrasen (erst kurz vor dem Verlegen kaufen)
  • große Bretter als Trittschutz beim Verlegen des Rasens
  • Wasser, Gartenschlauch, Rasensprenger

Rollrasen verlegen lassen oder selbst verlegen?

Rollrasen vom Profi verlegt

Wer sich das Verlegen der Rasenrollen wegen des zeitlichen und körperlichen Aufwands für die Bodenvorbereitung nicht selbst zutraut, sollte einen Gartenbaubetrieb mit der Aufgabe beauftragen. Die Fachleute nehmen Bodenproben, überprüfen Lage und Ausrichtung des Gartens und vermessen die Fläche. Die vorbereitenden Bodenarbeiten sind – je nach Größe der Fläche – innerhalb von 1-2 Tagen erledigt, dann wird der Rollrasen bereits verlegt und Sie erhalten Tipps zur Pflege.
Ihr Vorteil: Der Gartenboden Ihrer Rasenfläche wird professionell mit Nährstoffen optimiert und geebnet. Zudem erhalten Sie den für Ihren Garten sowie für die Ansprüche Ihrer Familie optimalen Rasen.

Rollrasen selbst verlegen

Es ist machbar, Rollrasen im Garten selbst zu verlegen. Aber: Unterschätzen Sie dieses Projekt nicht, denn Sie werden viel Freizeit opfern müssen. Wer nur an den Wochenenden Zeit hat, sollte die Fläche an den anderen Tagen abdecken. Andernfalls tragen Wind, Vögel und andere Gartentiere neue Unkrautsamen in den gerade optimierten Boden. Auch Regentage können die Bodenarbeiten verhindern. Planen Sie bestenfalls ein paar zusammenhängende Tage im Frühling oder Herbst ein, damit Ihr Garten schnell seine Rasenfläche erhält.

Analyse der Licht- und Bodenverhältnisse

Überprüfen Sie den Lichteinfall der Sonne in Ihrem Garten zu verschiedenen Tageszeiten. Es gibt immer einen Bereich im Norden des Hauses, der wenig Sonnenlicht abbekommt. In diesen Bereichen ist es empfehlenswert, eher einen speziellen Rasen für den Schatten zu wählen. Sie können dort auch auf die Grünfläche verzichten und stattdessen Schatten liebende blühende Sträucher und Stauden anpflanzen.
Für die Bodenanalyse können Sie sich aus dem Handel ein Komplett-Set zum Selbermachen kaufen (zu einem Preis von ca. 15 bis über 100 Euro). Die Preisspanne zeigt bereits, dass Sie nie sicher sein können, ob das Produkt seriös ist.
Nutzen Sie auch das Angebot der LUFA (landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanlagen). Auf den Webseiten der Landwirtschaftskammer Ihres Bundeslandes finden Sie die Kontaktdaten dieses Dienstleisters. Laut einiger Fachmagazine betragen die Kosten dort ab ca. 20 Euro – je nachdem, wie genau Sie die Daten Ihres Bodens kennen möchten. Sie erfahren in jedem Fall mehr als nur den pH-Wert Ihres Gartenbodens. Die Investition lohnt sich, denn mit dem Ergebnis wissen Sie genau, welchen Dünger Ihr Boden benötigt – und verhindern eventuelle Fehlkäufe.
Sollten Sie die Bodenanalyse nicht durchführen, wird Ihr Rasen beispielsweise bei einem zu lehmigen ebenso wie bei einem zu sandigen Boden gar nicht erst anwachsen.

Boden vorbereiten

Die zu belegende Fläche sollte 2 cm unterhalb einer Mähkante oder Wegeinfassung liegen, damit der fertige Rasen bündig mit der Kante abschließt.
Der zu niedrige pH-Wert von saurem Boden kann durch die Beigabe von Rasenkalk angeglichen werden. Bei einem zu hohen pH-Wert wird der Boden alkalisch genannt und kann durch sauren Nadelkompost oder Eichenkompost ausgeglichen werden. Sie können den Boden zusätzlich in beiden Fällen mit frischer, normaler Komposterde ergänzen.
Arbeiten Sie diese ausgleichenden Stoffe ein, während Sie die gesamte Fläche locker grob fräsen (mit einer im Baumarkt gemieteten Motorfräse) oder gründlich umgraben. Entfernen Sie alle größeren Steine und Wurzelreste gründlich, um eine ‚Buckelpiste‘ zu vermeiden.
Anschließend ebnen Sie die Fläche fein mit der Harke, düngen sie gegebenenfalls zusätzlich (eine Handvoll Dünger pro Quadratmeter) und wässern sie gründlich.
Der nächste Schritt ist das Verdichten des Bodens mithilfe einer im Baumarkt gemieteten Rasenwalze, deren Walze mit Wasser gefüllt wird. Walzen Sie jeweils ein Mal längs und quer.

Den Garten wieder begrünen

Sie beginnen mit dem Ausrollen in einer Ecke der Fläche auf dem feuchten Untergrund und legen die erste Bahn entlang der Einfassung. Dabei stehen Sie vom Rand außerhalb der künftigen Rasenfläche.
Zum Anlegen der nächsten Rolle an der schmalen Seite heben Sie die beiden Kanten leicht wie zu einem Zelt aneinander und drücken sie gemeinsam auf den Boden. So verhindern Sie Zwischenräume.
Legen Sie eines der Trittbretter auf die bereits verlegte Rasenbahn und arbeiten Sie von dort ebenso Stück für Stück beim Anlegen der nächsten Bahn an der Längskante. Die Nahtstellen müssen alle eng aneinander liegen. Das Brett verteilt den Druck Ihres Gewichts und verhindert ungewollte Vertiefungen.
Lassen Sie keine Lücken an den Enden entstehen, sondern füllen Sie diese zum Schluss auf. Dafür legen Sie den Rest einer Bahn komplett auf die Lücken und schneiden den Rasen mit einem Cuttermesser passgenau zu.
Ist die Fläche komplett verlegt, walzen Sie den Rollrasen noch einmal längs und quer langsam ab. Auf diese Weise werden mögliche Luftlöcher zwischen der Rasenbahn und dem Untergrund gedrängt und es entsteht ein guter Bodenschluss zwischen den Wurzeln und dem feuchten Untergrund.
Die fertige Rasenfläche täglich 3 bis 4 Mal kräftig wässern.

Die Sandwichmethode - Rollrasen auf vorhandener Rasenfläche selbst verlegen

Infografik: Saugen, wischen, mähen - die Haushaltsroboter kommen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Rasen braucht, wie alle Pflanzen im Garten zum Anwachsen einen frischen, lockeren Boden. Nur damit können die Wurzeln Halt finden und weiter wachsen. Ist eine Fläche bereits eng bewachsen, bietet sie weniger Platz und Nährstoffe für weitere Pflanzen. Besteht der Untergrund für den Rasen aus einer offensichtlich ausgelaugten Rasenfläche, ist das Verlegen der Rasenrollen zwar möglich, aber nicht empfehlenswert.

Bedenken Sie folgende Punkte:
Durch die Wurzeln des vorhandenen Rasens ist der Untergrund bereits sehr verdichtet und ausgelaugt und kann nur noch wenig Wasser speichern.
Den Wurzeln des neuen Rollrasens wird das Anwachsen sehr erschwert.
Der Boden hat kaum noch Nährstoffe und wird durch die zusätzliche Rasenschicht noch stärker ausgelaugt.
Der Untergrund lässt sich kaum ebnen, was im Endergebnis zu starken Unebenheiten führt.
Der einzige Vorteil ist der geringere Aufwand fürs Verlegen der Rasenrollen.

Die benötigten Materialien für diese Methode entsprechen denen der oben genannten Materialliste.

Vorbereitung

Kürzen Sie den vorhandenen, ausgelaugten Rasen im Garten so weit wie möglich, indem Sie ihn in der niedrigsten Schnittstufe mähen und gegebenenfalls Stellen mit höheren Halmen mit einem sogenannten Fadentrimmer bis auf den Bodenherunterschneiden.
Anschließend entfernen Sie den Rasenschnitt gründlich und entsorgen ihn auf einem Bauhof. Bitte nicht im eigenen Gartenentsorgen, da der schlechte Rasen sich dort neu aussäen oder über die spätere Komposterde neu verbreiten kann.
Vertikutieren Sie die Rasenfläche mit einem elektrischen Vertikutierer, um die Grasnabe mit den Wurzeln so tief wie möglich aufzuschneiden und Luft in den Untergrund zu bringen.
Entfernen Sie auch hier die Schnittreste und herausgelösten Rasenteile sorgfältig und entsorgen Sie alles extern.

Verbesserung des Untergrunds

Auch bei dieser Verlege-Methode muss der Untergrund vorbereitet werden. Hier sogar noch etwas gründlicher als bei der herkömmlichen Verlegung des Rollrasens:
Die Bodenanalyse kann hier ebenso wie bereits oben erwähnt vorgenommen werden.
Auch die Maßnahmen zur Verbesserung des Untergrunds sind dieselben, wie oben genannt.
Sie müssen die passenden Materialien gleichmäßig verteilen und alles angießen.
Nach ein bis zwei Tagen ist der pH-Wert korrigiert und Sie können den passenden Rasendünger gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilen.

Ebnen des Untergrunds

Lücken auffüllen: Auch dieser Schritt ähnelt der herkömmlichen Methode. Sie lassen zwar den Untergrund bestehen, müssen aber unbedingt eventuelle Senken oder Dellen, die beispielsweise durch Wühlmäuse oder Maulwürfe entstanden sein können, mit guter, nährstoffreicher Erde auffüllen. Hier eignet sich die Komposterde sehr gut.
Achten Sie darauf, nicht zu dick aufzufüllen, da bereits die alte Rasenschicht darunter ist.
Untergrund ebnen: Mit einer Harke (einem Rechen) harken Sie nun die gesamte Oberfläche glatt und ebnen sie.
Anschließend wird die aufgefüllte Erde mit der Rasenwalze angedrückt. Sollte die Fläche anschließend noch uneben sein, wiederholen Sie das Auffüllen und Einebnen sowie das Walzen.
Abschließend die gesamte Fläche intensiv mit einem Rasensprenger berieseln, damit sich die Erde setzt.

Rollrasen verlegen

Das Verlegen erfolgt hierbei genauso, wie oben bei der herkömmlichen Methode bereits beschrieben.

Häufige Fragen zum Verlegen von Rollrasen

Wann ist die beste Zeit, um Rollrasen zu verlegen?

Das Wetter muss frostfrei sein. Die perfekte Temperatur für den Rollrasen liegt zwischen 10 und 20 °C. Deshalb sind Frühling und Herbst die beste Zeit zum Verlegen des Rollrasens.

Wie lang ist eine Rolle Rollrasen?

Eine Rolle entspricht immer einem Quadratmeter, manchmal großzügig auch etwas mehr. In Länge und Breite können die Rollen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen. Beispiele: Ein Hersteller bietet online Bahnen mit 40 cm Breite und 250 cm Länge an, bei einem anderen sind die Rasenbahnen/-rollen ‚etwa‘ 60 cm breit und 170 cm lang. Die Rasendicke beträgt überall in der Regel ca. 2 cm.

Wie errechnet man den Bedarf an Rollen?

Sie vermessen die zu bepflanzende Fläche im Garten. Diese kann beispielsweise 20 m breit und 15 m lang sein. 20 m x 15 m ergibt 300 Quadratmeter. Sie müssen also 300 Rollen kaufen, denn eine Rolle entspricht einem Quadratmeter.

Was kostet das Verlegen von Rollrasen?
Vergleichen Sie Angebote der Gartenbaubetriebe in Ihrer Nähe, um ein Gefühl für die Kosten zu bekommen. Wenn Sie den Rollrasen selbst verlegen, sparen Sie die Arbeitskosten. Erkundigen Sie sich vorab nach den Mietpreisen für die benötigte Rasenwalze und weitere Geräte und vergleichen Sie. Hinzu kommen die Kosten für eventuell notwendige Düngemittel, eventuell auch für frische Erde (sofern keine Komposterde vorhanden ist). Der Preis für eine Rolle Rollrasen ist – je nach Rasensorte unterschiedlich.
Beispiel: Ein Baumarkt bietet Anfang 2022 Allround-Hobby-Rollrasen für 6,49 Euro an. Spiel- und Sportrasen kostet bereits 7,29 Euro und Premium-Rollrasen 7,99 Euro – jeweils pro Quadratmeter, also pro Rolle. Die aktuell gültigen Preise erfahren Sie in Ihrem Baumarkt vor Ort.

Tipps zur Pflege und Erhaltung

Nicht zu früh mähen!

Frisch verlegten Rollrasen frühestens nach 7-14 Tagen zum ersten Mal mähen.

Rasenmäher durchchecken

Das Rasenmähen erst nach dem ersten Frost im Herbst komplett einstellen. Das Gerät reinigen, einlagern und ggf. das Scherblatt erneuern. Rollrasen sollte nur mit scharfen Klingen geschnitten bzw. gemäht werden.

Wöchentlich mähen

In der sogenannten ‚Gartensaison‘ von März bis September sollte der Rasen mindestens ein Mal pro Woche gemäht werden.

Wintersaison = Ruhephase

In der Wintersaison ruht der Rasen und sollte besonders bei Frost und Schnee nicht betreten werden, damit er sich nicht verdichtet. Um dies einhalten zu können, helfen beispielsweise natürliche Schiefertrittsteine im Garten, die das Überqueren der Rasenfläche auch im Winter ermöglichen.

 

Vertikutieren ab dem 2. Jahr

Der Rollrasen muss zunächst nicht vertikutiert werden. Da der Rasen vom Hersteller ohne Unkraut vorgezogen wurde und die Wurzeln zwei Jahre brauchen, bis sie sich deutlich vermehrt haben, sollte eine Rollrasenfläche frühestens im 2. Jahr vertikutiert werden – und nur, wenn es wirklich notwendig ist. Eine einfache Belüftung mithilfe einer Nagelwalze oder mit den sogenannten ‚Nagelschuhen‘ reicht meistens vollkommen aus. Die Nägel stechen durch die Rasenoberfläche sowie das Wurzelwerk. Die so entstehenden kleinen Löcher in der Fläche belüften Wurzeln und Rasen ausreichend.

Fazit

Das Verlegen eines Rollrasens ist nicht schwierig – aber aufwendig und anstrengend. Doch wenn Sie es selbst gemacht haben, werden Sie Ihren Rasen umso mehr wertschätzen und stets gut behandeln. Er wird es Ihnen dankbar mit frischen und gesunden grünen Halmen zurückgeben!

Texterin Stellan

Die Autorin Stellan arbeitet hauptberuflich als freie Autorin und Texterin. Sie ist vor allem Bloggerin sowie Kinderbuch- und Drehbuchautorin. Als Ghostwriter schreibt sie Bücher und Drehbücher ebenso gern wie Kurzgeschichten und Blogartikel zu den Themen Haus und Garten, Kinder und DIY. Sie benötigen Pressemitteilungen für Ihre Produkte? Dann sind sie bei der Autorin Stellan genau richtig. Gleiches gilt, wenn Sie DIY-Anleitungen benötigen, denn: Als Hobbygärtnerin mit einem Cottage- und Nutzgarten kennt sie sich mit Garten- und Pflanzenthemen aus. Durch Haus und Garten wurden auch das Heimwerken und das Bauen mit Alt- sowie mit Frischholz in vielen DIY-Projekten zu einem ihrer Hobbys. Ihr Motto: Man kann alles selber machen, wenn man weiß wie. Sie wollen eine Leiter bauen oder einen Holzrechen selber machen? - Kein Problem! Was möchten Sie als nächstes bauen? Ein profundes Wissen über alte Handwerks- und Haushaltstechniken, die meistens ohne Strom auskommen, hat sich 'so nebenbei angesammelt'.

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